Was und wie entstehen Bohnensamen?
Die Menschheit baut seit etwa fünftausend Jahren Bohnen an. Diese Kultur gelangte jedoch erst im 18. Jahrhundert nach Europa und Russland. Gegessen werden die Samen und Schoten der Bohnen, die reich an Proteinen, Kohlenhydraten und Vitaminen sind.
Diese nützliche und schöne Pflanze lässt sich leicht in Ihrem Garten anbauen. Um die Nuancen der Bohnenpflege zu verstehen, machen wir uns mit den Strukturmerkmalen und dem Keimmuster von Bohnensamen vertraut.
Was sind Bohnensamen?
Die Familie der Hülsenfrüchte, zu der auch Bohnen gehören, gehört zur Klasse der zweikeimblättrigen Pflanzen.
Bohnen sind eine einjährige krautige, selbstbestäubende Pflanze. Je nach Sorte werden Busch-, Halbkletter- und Kletterformen unterschieden.
Die Besonderheit der Struktur des Bohnenwurzelsystems besteht darin, dass sich an den Wurzelsprossen Knötchen bilden, die stickstofffixierende Bakterien enthalten. Die Symbiose mit solchen Bakterien hilft Pflanzen, freien Stickstoff aufzunehmen. Die Pfahlwurzel dringt bis zu 1 m tief in den Boden ein.
Trockene Muschelfrüchte werden Bohnen oder Schoten genannt. Sie enthalten mehrere nierenförmige weiße, rote oder bunte Samen. Ihre Größe variiert zwischen 8 und 25 mm.
Interessant. Bohnen haben einen erheblichen Nährwert. Die Aminosäuren der Pflanze ähneln in ihrer Zusammensetzung den Proteinen von Fleisch und Fisch. Das Produkt enthält Vitamine, hauptsächlich Gruppe B, und Mineralstoffe (Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor). Bei der Konservierung und Wärmebehandlung bleiben die meisten wohltuenden Stoffe erhalten.
Saatstrukturen mit Fotos und deren Bedeutung
Der Samen entsteht nach der Befruchtung aus der Eizelle und trägt den Embryo. Der Embryo enthält zwei Keimblätter oder embryonale Blätter, eine embryonale Wurzel und einen embryonalen Spross. Die Haut schützt den Embryo vor Austrocknung und Beschädigung. Schauen wir uns die Struktur des Bohnensamenembryos genauer an.
Embryonaler Spross einer zweikeimblättrigen Pflanze
Der embryonale Spross besteht aus einem Unterkeimblatt (Hypokotyl) und einer Knospe.
Die Knospe hat einen Wachstumskegel und mehrere Blattprimordien. Aus diesen Organen entwickelt sich der Hauptspross der Pflanze.
Das subkotyle Knie befindet sich zwischen dem Keimblattknoten, von dem die Keimblätter ausgehen, und der Embryonalwurzel. Es sieht aus wie ein Stiel.
Unter günstigen Bedingungen beginnt zunächst das Hypokotyl zu wachsen und verdrängt die embryonale Wurzel aus dem Samen. Dann entwickelt es sich aktiv in die Länge, biegt sich in einem Bogen und erscheint auf der Bodenoberfläche. Anschließend richtet sich der Spross auf und bringt Keimblätter und eine embryonale Knospe hervor.
Keimwurzel
Die embryonale Wurzel besteht aus einer Ansammlung intensiv teilungsfähiger Zellen, die mit einer Wurzelkappe bedeckt sind. Es erscheint als erstes außerhalb des Samens, verankert sich im Boden und beginnt, Feuchtigkeit und Nährstoffe aufzunehmen.
Die Hauptwurzel (erster Ordnung) entwickelt sich aus der embryonalen Wurzel. Durch die Verzweigung der Hauptwurzel entwickelt die Bohne ein mehrjähriges Pfahlwurzel-Wurzelsystem.
Keimblätter
Während des Reifungsprozesses des Samens sammeln sich in den Keimblättern die für die Entwicklung des Sprosses notwendigen Nährstoffe an. Nach dem Erscheinen auf der Bodenoberfläche werden die embryonalen Blätter grün und beginnen mit der Photosynthese, wodurch das Wachstum des Haupttriebs aus der embryonalen Knospe sichergestellt wird.
Wenn sich die ersten Blätter ausreichend entwickelt haben, trocknen die Keimblätter aus und fallen ab.
Was ist Samenkeimung?
Reife Samen bleiben in der Ruhephase und können lange Zeit unter ungünstigen Bedingungen verbleiben, wodurch der Embryo am Leben bleibt.
Der Übergang von der Ruhephase zur Lebensaktivität wird als Keimung bezeichnet. Im Embryo beschleunigen sich Stoffwechselvorgänge und die Samen schwellen an. Zuerst erscheint die Wurzel, dann das Hypokotyl. Während der Keimung entwickelt sich der Embryo mithilfe der Nährstoffe aus dem Samen.
Voraussetzungen für die Keimung
Für die Keimung sind eine Reihe von Bedingungen erforderlich: ein lebender Embryo, günstige Temperatur und Luftfeuchtigkeit, geeignete Lichtverhältnisse und Zugang zu Sauerstoff.
Temperatur
Eine Keimung ist nur bei positiven Temperaturen möglich. Der für das Keimen von Sprossen günstige Temperaturbereich variiert je nach Pflanzengruppe und geografischer Herkunft.
Bei Bohnen beträgt die minimale Keimtemperatur +8 – +10°C, die optimale Temperatur liegt bei +20 – +22°C.
Feuchtigkeit
Die Samenaktivierung beginnt mit guter Feuchtigkeit. Wasser fördert die Atmung und regt die Arbeit von Enzymen an, unter deren Einfluss angesammelte Nährstoffe in verdauliche Form umgewandelt werden.
Fette werden in Fettsäuren, Stärke in Zucker und Proteine in Aminosäuren umgewandelt. Proteinreiche Samen wie Bohnen und Erbsen benötigen zum Keimen das meiste Wasser.
Sauerstoff
Der für das Wachstum notwendige aktive Stoffwechsel benötigt Sauerstoff. Dieses Element ist an Synthesereaktionen in Zellen beteiligt.
Ohne Luftzugang kann der Samen nicht keimen; er stirbt in dichtem Boden oder unter einer Wasserschicht ab.
Lichtmodus
Sonnenlicht ist für Photosynthesereaktionen – die Bildung von Nährstoffen – notwendig. Bei unzureichender Beleuchtung bleibt der Sämling in der Entwicklung zurück oder hört ganz auf zu wachsen.
Bohnen stellen hohe Ansprüche an die Lichtintensität und werden daher in offenen, nicht schattigen Bereichen gepflanzt.
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Abschluss
In der Frucht (Bohne) befinden sich 2 bis 8 Bohnen. Die Samen sind nierenförmig und je nach Sorte rot, weiß oder schwarz gefärbt. Die Größe reicht von 8 bis 25 mm. Wie jeder Samen einer zweikeimblättrigen Pflanze besteht die Bohne aus zwei mit Nährstoffen gefüllten Keimblättern und einem Embryo. Die dichte Samenschale schützt vor Beschädigungen.
Damit Bohnensamen keimen können, ist eine Kombination günstiger Faktoren notwendig: Temperatur nicht unter +10°C, hohe Luftfeuchtigkeit, Zugang zu Sauerstoff und intensive Beleuchtung. Bohnensamen bleiben 5-6 Jahre lang keimfähig. Bei richtiger Keimung und Pflege werden Sie Bohnen mit einer reichen Ernte nahrhafter, gesunder und schmackhafter Bohnen begeistern.